Das International Departement bei LBP
Braucht eine Patentanwaltskanzlei ein International Department und was macht man da eigentlich so?
Bei der Patentanwaltskanzlei LBP Lemcke, Brommer & Partner – im Herzen der Technologieregion Karlsruhe – arbeiten nicht nur sieben Patentanwältinnen und Patentanwälte mit ihren jeweiligen Spezialgebieten und Teams, technische und juristische Experten und ein sehr engagiertes Backoffice, sondern die Kanzlei LBP besitzt auch für ihre vielen internationalen Mandanten und Kollegen eine eigene Auslandsabteilung, das International Department, intern kurz das INT genannt.
Schon die Besetzung mit drei Mitarbeiterinnen zeigt, dass für diese Abteilung jede Menge Arbeit anfällt und spricht für die Bedeutung des International Departments innerhalb der Kanzlei.
Auch die Tatsache, dass Anna-Lena Krah, Fotini Masucci und Head of Department Silke Beckhusen den Wunsch äußerten, gerne zusammen sitzen zu wollen und es sich eindeutig um das begrünteste Zimmer der ganzen Kanzlei handelt, lässt ein bisschen von der positiven Energie erahnen, die hier vorherrscht.
International Department in einer Patentanwaltskanzlei hört sich zunächst mysteriös an. Was genau ist das INT und was macht man da so? Wir wollen Ihnen unser INT gerne in einem kleinen Interview vorstellen:
Ihr drei seid ja ein sehr harmonisches Team. Wie setzt sich das International Department bei LBP denn eigentlich zusammen?
Silke: Unser Team besteht aus drei Personen. Ich bin seit 2012 bei LBP, Anna-Lena seit 2015 und Fotini seit 2019.
Habt Ihr alle die gleiche Ausbildung bzw. den gleichen beruflichen Werdegang?
Anna-Lena: Ich bin M.A. Übersetzerin für Französisch und Englisch. Im Rahmen meines Studiums der Übersetzungswissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg habe ich ein Auslandssemester in Paris sowie ein mehrwöchiges Praktikum in einem Champagnerhaus in Épernay absolviert. Dort konnte ich erste praktische Erfahrungen in den Bereichen Übersetzen und Projektmanagement sammeln. Kurz nach Abschluss meines Masterstudiums wurde ich auf die Stelle bei LBP aufmerksam, wo sich meine Leidenschaft für Sprachen und das spannende Gebiet des gewerblichen Rechtsschutzes sehr gut miteinander vereinen lassen.
Fotini: Auch ich bin M.A. Übersetzerin, allerdings für Italienisch und Englisch. Bei der Wahl meiner Kurse an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz habe ich meinen Schwerpunkt auf die Untertitelung und das Fachübersetzen gelegt. An der Università di Bologna, wo ich während meines Auslandssemesters eingeschrieben war, habe ich unter anderem an der italienischen Untertitelung von Kurzfilmen mitgewirkt und so meine ersten praktischen Erfahrungen in dieser Branche gesammelt. Nach meinem Studienabschluss habe ich mich spontan auf die Stelle im International Department bei LBP beworben. Die tolle und intensive Einarbeitung durch meine beiden Kolleginnen hat sofort mein Interesse für das Marken-, Patent- und Designrecht geweckt, und ich freue mich, dass ich die Arbeit als Übersetzerin, wenn auch nicht im herkömmlichen Sinne, auf diesem interessanten Gebiet fortführen kann.
Silke: Ich bin Diplom-Dolmetscherin für Französisch und Russisch. Nach einem einjährigen Aufenthalt in den USA und einem Sprachstudium an der Universität des Saarlandes, am Institut Libre Marie Haps in Brüssel und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg habe ich zunächst in Frankreich, später in Deutschland freiberuflich als Übersetzerin/Dolmetscherin sowie als Assistenz in verschiedenen Unternehmen gearbeitet. Bei meinem letzten Arbeitgeber vor LBP war ich unter anderem für die Patent- und Markenverwaltung zuständig. Diese Tätigkeit hat mir so gut gefallen, dass ich beschlossen habe, mich bei LBP zu bewerben, um verstärkt auf diesem Gebiet arbeiten zu können. Hier kann ich die in der IP-Branche erworbenen Kenntnisse sehr gut mit meinen Sprachkenntnissen verknüpfen. Zudem bin ich Teil des PatOrg/Genese-Teams, das für die Funktion/Umstellung unserer Software zuständig ist.
USA, Champagne, Brüssel, Bologna! Das ist ja sehr international und interessante Stationen waren das offensichtlich auch! Und welche Sprachen kann man bei Euch jetzt im INT alle so hören?
Anna-Lena: Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Russisch
Könnt Ihr mir beschreiben, wie Euer Alltag so aussieht? Gibt es verschiedene Zuständigkeiten innerhalb des International Departments oder machen alle alles?
Silke: Wir haben einen nach Dringlichkeit gegliederten Pool an anfallenden Aufgaben, der von allen dreien abgearbeitet wird. Wir teilen uns einen großen Raum und tauschen uns ständig über laufende Verfahren und Besonderheiten aus. Wir arbeiten sehr gern im Team.
Fotini: Das sehe ich genauso. Wir können uns sehr gut aufeinander verlassen. Das hat den Vorteil, dass jede von uns die andere vertreten kann und wir alle die Gewissheit haben, dass die Aufgaben bei Abwesenheit eines Teammitglieds von den anderen Teammitgliedern zuverlässig erledigt werden.
Das ist ja sehr gut gelöst. Welchen Aufgabenbereich bzw. welche Rechtsgebiete werden grundsätzlich so von dem Team betreut?
Anna-Lena: Wir bearbeiten alle Rechtsgebiete, am häufigsten jedoch internationale Marken, nationale ausländische Marken und europäische Patente.
Habt Ihr auch direkten Außenkontakt mit Mandanten von LBP?
Silke: Ja, das ist ein wichtiger und sehr schöner Teil unserer Arbeit.
Fotini: Natürlich freuen wir uns am meisten auf die persönlichen Besuche in unserer Kanzlei.
Was empfindet Ihr als eher lästig und was macht am meisten Spaß?
Silke: Sehr spannend ist die Mitarbeit bei der Durchsetzung von Mandantenschutzrechten im asiatischen Ausland. Lästig ist die Verschlagwortung der umfangreichen Korrespondenz.
Anna-Lena: Spannend finde ich auch, dass man mit Korrespondenzanwälten aus aller Welt kommuniziert.
Fotini: Ich finde es auch immer aufregend zu sehen, wo überall auf der Welt IP-Rechte durchgesetzt werden und welche Möglichkeiten zur Verfügung stehen.
Was würdet Ihr sagen, wo die Entwicklung einer solchen Abteilung hingeht und worin ihre Herausforderung in der Zukunft liegt?
Silke: Wir freuen uns, wenn mitunter Übersetzungen anfallen, diese machen aber nur einen kleinen Teil unserer Arbeit aus. Unsere Patentanwälte lassen uns bereits sehr selbständig arbeiten und bieten uns regelmäßig Fortbildungsmöglichkeiten.
Zu guter Letzt: Bei Euch ist es wunderbar grün. Wie viele Pflanzen stehen in Eurem Zimmer und wer kümmert sich so liebevoll um sie?
Silke: Auch um die ganzen Pflanzen (14) kümmern wir uns gemeinsam. Das steigert die Überlebenschancen.
Wie wahr!
Herzlichen Dank für diesen Einblick in Euer Arbeitsleben.
Bei Fragen nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf.
Bild Mitte: Lara Solaro
Bilder recht/links: Sandra Beuck
Gracia-Regina Blumenröhr
Legal Counsel